Bekehrung in Stammheim

Wie ihr wisst geh ich einmal pro Woche zum Einzelgespräch nach Stammheim (Montag Nachmittag).

Vor 14 Tagen wünschte ein Pole, der noch nicht lange bei uns in der Gruppe ist, ein Gespräch. Zunächst drehte sich alles um seine Verurteilung wegen Beihilfe zum Mord und Anderes. Er bekam 11 Jahre. Da er wenig deutsch kann, wollte er von mir wissen warum die hohe Verurteilung, da er seiner Meinung doch nichts gemacht hat, außerdem nicht vorbestraft ist und wie er sich dagegen wehren kann.

Meine Antworten mussten sehr niederschmetternd für ihn sein, da ich ihm aufgrund des vorliegenden Urteils sagen musste, dass bereits alle Instanzen durch seien und er, da das Urteil rechtskräftig ist, keine Möglichkeit mehr hat, sich dagegen zu wehren. Auch bei seinem Strafmaß lag er im unteren Bereich. Seine Straftaten sahen eine Freiheitsstrafe zwischen 10 und 15 Jahren vor. Dies war keine gute Ausgangslage für ein Gespräch über Gottes Liebe, zumal er bereits depressive Phasen hinter sich hatte und sein Allgemeinzustand nicht gut war.

Trotzdem konnten wir nach einer Zeit des Gesprächs darauf kommen, dass Gott ihn nicht verlassen hat und er darauf vertrauen kann, dass Jesus immer bei ihm ist. Es stellte sich dann heraus, dass er bereits im Vorfeld immer wieder gebetet hat und in seinen Phasen der Niedergeschlagenheit durch das Lesen in der Bibel Ruhe und Frieden bekommen hat. Ich erklärte ihm dann wie notwendig es ist eine Entscheidung für Gott zu treffen.

Nach meiner Erklärung des Weges zu einer festen Beziehung mit Gott hatte er den Wunsch sein Leben Jesus Christus zu übergeben. Da Marius wenig Deutsch konnte, das Lesen jedoch etwas besser ging, beteten wir gemeinsam das Übergabegebet auf der letzten Seite unseres
Liederbuches. So konnten wir trotz der Sprachschwierigkeiten gemeinsam sein Leben in Gottes Hand legen. Nach nochmaligem langsamen Vorlesens des Gebetes bestätigte Marius, dass er alles verstanden hat.

Halleluja! Gott ist gut!!

Hartmut