West 2008

Teilnehmer

5. Regionalkonferenz West im Christus-Zentrum Gelsenkirchen von Alfred Raschke

Ende September trafen sich Geschwister aus verschiedenen Gemeinden, die in der Gefangenen Mission in Westdeutschland tätig sind. Pastor Wilhelm Trienen, der Leiter von licht im Dunkel, durfte auch einige Neue Teilnehmer zu der jährlich stattfindenden Konferenz begrüßen.
Der Lobpreisleiter Peter Arnolds führte uns mit einer guten Lobpreiszeit in den geistlichen Teil hinein, in der Pastor Bob Zins den Psalm 103 zitierte: „Lobe den Herrn, meine Seele ...“. Bob ermutigte uns, den Rat des Psalmisten auch in allen Lebenslagen zu tun. Denn wenn „wir mit Tränen sähen, werden wir mit Freuden ernten“. Gott gibt uns die Kraft dazu. Unser Fleisch und unsere Seele ist zu bequem dazu, deshalb müssen wir unserer Seele befehlen: „Lobe den Herrn!“

K. H. Bischoff berichtete uns aus der internationalen Gefangenen Mission.
Im Rahmen der breiten evangelistischen Arbeit des AVC in Rumänien und Russland erleben sie, wie der Herr gerade in den oft unmenschlichen Straflagern unglaubliche Wunder wirkt. Menschen werden geheilt, in Ausweglosigkeit wächst neue Hoffnung und scheinbar von allen verlassene Menschen werden errettet.
Ein Gefangener in Russland etwa ließ sich ein Päckchen Heroin ins Gefängnis hineinschmuggeln. Das war ja nicht weiter ungewöhnlich. Nur – das Rauschgift war in eine herausgerissene Bibelseite eingepackt. Der Gefangene bekehrte sich dann beim Lesen der Bibelseite und vergaß sein Rauschgift. Sind Gottes Wege nicht wunderbar? Was der Feind zum Bösen wirkte (das Rauschgift) wendete unser Gott zum Guten! Und was Er im Osten kann, will Er auch bei uns im Westen tun!




 

Ausland

Alfred Reschke berichtete dann von der Arbeit in der JVA Bochum. Dort nehmen etwa 5-7 Gefangene an den Bibelstunden teil, etliche davon schon seit über einem Jahr. In nächsten Frühjahr ist wieder ein Lobpreis bzw. ein Gospelkonzert geplant.

In Bochum wird der uns bekannte Pastor Almasco aus den Philippinen an der Verkündigung teilnehmen. Wir hoffen, dass es klappen wird und vertrauen unserem großen Gott dafür.




 

Ein Gefängnis in der 3. Welt

Karina und Ulrike

Karina und Ulrike erzählten aus Herford, berichteten über ihre Erfolge und Schwierigkeiten und Hoffnungen.
Wie sie die verändernde Kraft des Gebetes bei den immer wieder auftauchenden Hindernissen in der Gefängnis Arbeit erleben.

Hallo, wir sind Karina und Ulrike,
die Beiden von der Jesus Gruppe der JVA Herford. Dies ist ein Gefängnis für straffällig gewordene männliche Jugendliche im Alter von 16-21 Jahre.
Unsere Arbeit begannen wir im Sommer 2003. Wir möchten kurz berichten, wie Gott uns unabhängig voneinander gerufen und zusammengebracht hat, bevor wir dann weiter die Arbeit vorstellen.

Karina Zaborowski: In den 90ger Jahren hatte ich schon einige Zeit die damalige katholische Leiterin einer Gebetsgruppe in der JVA unterstützt. Durch Leiterwechsel und Krankheit bedingt hatte ich jedoch doch meine Arbeit beendet. Trotzdem blieb der Wunsch nach einer missionarischen Tätigkeit weiter bei mir vorhanden.

Ulrike Heufer: Ich bekam Kontakt zu einem ehemaligen Insassen der JVA Herford, der in einem Alter wie meine eigenen Söhne war. Dadurch wuchs in mir der Wunsch, missionarisch im Gefängnis arbeiten zu können. Zusammen mit unserem Jugenddiakon beantragte ich, in der JVA ehren-amtlich tätig werden zu dürfen. Dann machte dieser jedoch anschließend einen Rückzieher. Einer der Ältesten aus meiner Gemeinde, Detlev Guderian, war beamteter Mitarbeiter in der JVA. Er kam auf die Idee, mich mit Karina Zaborowski zusammen zu bringen.

Unsere gemeinsame Arbeit:
Etwa 2 Jahre bestand unsere Gruppe aus 5-6 Jugendlichen. Es wechselten sich ernste Fragen, laute Diskussionen, Spott und ruhige Tage miteinander ab. Doch dann wurden einige entlassen und wir bekamen keine neuen Zugänge. Wir begannen unsere Arbeit zu hinterfragen, obwohl wir weiter motiviert waren. Wir waren auch weiter überzeugt, dass Gott uns an diesen Platz gestellt hatte. Etliche Montage saßen wir beide also allein in unserem Raum und beteten. Wie mögen wir wohl auf die Beamten gewirkt haben...?

Die ersten Gefangenen, die dann 2006 wieder in unsere Gruppe kamen, waren 2 muslimische Albaner. Und dies war für uns der Beginn eines interessanten, aber anstrengenden Jahres. Wir wussten sofort, dass dies eine einmalige Chance war, diesen durchaus gottesfürchtigen Muslimen „ISA“ (Jesus im Koran) als den Gottesssohn näher zu bringen. Denn jetzt waren sie losgelöst von der sozialen Kontrolle ihrer strenggläubigen Familien. Der evangelische Pfarrer befürchtete jedoch, dass unser Engage-ment zu sehr ausgenützt würde. So beendete er unsere „muslimische Ära“.

Unsere Arbeit bekam jetzt eine andere Richtung. Gott zeigte uns, dass es nicht auf die Größe der Gruppe ankommt, sondern dass jeder einzelne wichtig ist! Der Pfarrer und die Beamten brachten uns jetzt mit Insassen zusammen, die nicht gruppenfähig waren. Sie waren im Gefängnis isoliert von den anderen. Denn es waren Sexualstraftäter, Selbstmordgefährdete oder gewaltbereite Jugendliche.

Rückblickend können wir nach 5 Jahren sagen, dass sich durch unsere Gebete und Gespräche die Atmosphäre in der JVA spürbar zum Positiven verändert hat. Außerdem bemerken wir, dass unsere Arbeit von den Beamten und der Leiterschaft inzwischen anerkannt und wohlwollend betrachtet wird. Auch wissen wir vom evangelischen Pfarrer, dass der Gottesdienst zugenommen hat.
Aber wir sehen auch an uns selbst Veränderungen: Gott hat uns 5 Jahre lang durch Seine Charakterschule gehen lassen.
Und wir danken Ihm dafür!




 

Leben erleben

Für die Gruppe „Leben erleben“ in Gelsenkirchen erzählten Bob Zins aus der Männergruppe und Eduard Jantz und Horst Müller. Bob erzählte von weiterem Wachstum in der Männergruppe und ebenso die Frauengruppe in Gelsenkirchen, von der Gudrun berichtete. Hier beten wir für eine klare geistliche Linie in der Verkündigung und Einheit in der Grup-pe. Sehr beeindruckend war auch der Bericht von Eduard. Er erlebt ganz stark, wie Gott Sein Vaterherz ihm gibt für die Zigeuner, Iraker, Hindus etc in seiner Bibelworkshopgruppe. Kurz: Wie auch er sich positiv verändert.

Waldemar Kemler aus Ulmen/Eifel berichtete uns von seiner Bibel gruppe unter russisch sprechenden Gefangenen. Seit 5 Jahren arbeitet er mit 10-12 Leuten. Bewegend war auch sein Lebenszeugnis: Holzfäller in Sibirien, Schwergewichts-Boxer, gottlos etc bekehrte er sich in einer Notsituation. Gott bewirkte Wunder in seinem Leben, wie eine Heilung von Asthma. Wir beten, dass der Herr auch weiter Seinen starken Arm über
den Dienst von Waldemar hält, gegen alle Anfeindungen.


Alfred Reschke, Herne